Mittwoch, 5. März 2025, Miesbacher Merkur / Lokalsport
RODELN
„Zum Glück ist der Knoten geplatzt“
Marco Leger mit Team-Europameister und Dritter im Gesamtweltcup
Voll fokussiert: Der Schlierseer Juniorenrodler Marco Leger erreicht mit Gold im Team
und Platz drei im Einzel alle Gesamtweltcup-Saisonziele. © privat
Sigulda/Schliersee – Dreimal ist Marco Leger beim Weltcupfinale der Junio-
renrodler an den Start gegangen, und dreimal stand er auf dem Siegerpodest.
Im Einzel reichte es für den Schlierseer zweimal zu Platz drei, den er sich damit
auch in der Gesamtwertung sicherte. In der Teamwertung waren Leger und
das deutsche Team aber nicht zu schlagen. Nach fünf Siegen in fünf Rennen
gab es verdientermaßen die große Glaskugel.
„Ich habe mein Bestes gegeben, und es war alles in allem ein schöner und ver-
söhnlicher Abschluss“, erklärt der 19-jährige Schlierseer recht pragmatisch
seine Ergebnisse. Die Rennen im lettischen Sigulda bildeten ja den Abschluss
einer spannenden Saison im FIL Junioren-Weltcup und bereiteten gleichzeitig
die Bühne für die nächste Generation Rennrodler, die künftig international die
Zeichen setzen sollen. In dem herausfordernden Eiskanal wurden der fünfte
und sechste Weltcup ausgetragen, wobei der erste Wettbewerb auch als Euro-
pameisterschaft gewertet wurde.
„Die Bahn ist technisch sehr anspruchsvoll und schnell, und wir hatten nur
neun Trainingsläufe, um die Bahn hinzubekommen. Das hat für mich leider
nicht ganz gereicht, denn jedes Training hatte ich woanders Probleme“, erklärt
Leger die Schwierigkeiten des Eiskanals in Sigulda. „Beim Rennen ist aber zum
Glück doch der Knoten geplatzt, und es hat prima funktioniert!“ Gold ging im
ersten Rennen allerdings klar an Fabio Zauser aus Österreich vor dessen
Landsmann Noah Kallan. Marco Leger erzielte in seinen Läufen jeweils die
drittbeste Zeit und sicherte sich so die Bronzemedaille. Im Teamwettbewerb
der Europameisterschaft dominierte einmal mehr Deutschland. Zusammen
mit Josephine Buse im Dameneinzel und dem Doppelsitzer Louis Grunbeck
und Maximillian Kuhrt holte sich Leger mit deutlichem Vorsprung vor Gastge-
ber Lettland und dem österreichischen Quartett die Goldmedaille.
Einen Tag später ging es dann für den Schlierseer im letzten Einzel der Welt-
cup-Saison nur noch darum, „nach den zwei verpassten Rennen zu Saisonbe-
ginn nochmal voll anzugreifen, um in die Top drei overall zu kommen. Und das
hat dann doch mega gut geklappt.“ Hinter dem Österreicher Kallan, der sich
mit seinem Sieg noch auf Platz zwei in der Gesamtwertung schob, und Team-
kollege Hannes Röder kam Leger auf Platz drei an. Das reichte in der Endab-
rechnung zum angestrebten dritten Rang im Junioren-Gesamtweltcup. Platz
eins holte sich hier der Italiener Leon Haselrieder, der allerdings auch als einzi-
ger der Topfahrer im Starterfeld alle sechs Rennen bestritten hatte.
Nach einem kurzem Zwischenstopp in der Heimat geht es für Marco Leger nun
zum Saisonabschluss noch einmal an den Bundesstützpunkt ins thüringische
Oberhof. „Dort rodeln wir noch etwas aus, testen vielleicht ein wenig das Mate-
rial und haben dort vor allem nur noch viel Spaß.“ Mit 19 Jahren hat Leger ja
noch eine weitere Saison bei den Junioren vor sich, in der er sicher wieder zu
den großen Favoriten gehören wird.
JÖRG WEDEKIND
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